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Foto: Markus Scholz für die Leopoldina
Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neurowissenschaft, Neuroprotektion, Genregulation, Kalziumsignalübertragung
Hilmar Bading ist Neurowissenschaftler. Er erforscht neurodegenerative Prozesse und Nervenschutzmechanismen. Hier entdeckte er körpereigene schützende Proteine und beschrieb die Grundlagen für neue Therapien, z. B. von Schlaganfall oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Außerdem deckte er molekulare Mechanismen des Langzeitgedächtnisses auf.
Hilmar Bading untersucht, wie sich degenerative Prozesse im Gehirn aufhalten lassen und welche körpereigenen Schutzmechanismen dabei eine Rolle spielen. Er konnte zeigen, dass Gehirnaktivität den Tod von Nervenzellen verhindern kann. Die aktivierten Zellen stellen Proteine her (wie z. B. Activin A), die einen Rezeptor (extrasynaptischer NMDA-Rezeptor) unterdrücken und schützen so vor dem Zelltod.
Auf dieser Grundlage entwickelte Hilmar Bading neue Therapieformen. In Mausmodellen konnte er zeigen, dass die „Schutzproteine“ oder Peptidmimetika über die Nase in das Gehirn eingebracht werden können, wenn die körpereigene Produktion ausfällt. Sein Team schuf die wissenschaftliche Grundlage für ein Nasenspray, mit dem der Verlust von Nervenzellen abgeschwächt werden kann. Basierend auf Studien der toxischen Eigenschaften extrasynaptischer NMDA Rezeptoren entwickelte er neuartige Nervenschutzmoleküle.
In Forschungsprojekten beschäftigt sich Hilmar Bading auch mit den molekularen Lern- und Gedächtnisvorgängen. Im Fokus steht der Dialog zwischen Synapse und Zellkern, der für die neuronale Plastizität und die Konsolidierung von Lernen und Gedächtnis von zentraler Bedeutung ist und in dem Kalzium ein wichtiger Informationsüberträger ist. Hilmar Bading konnte zelluläre „Schalter“ für das Langzeitgedächtnis identifizieren und die Rolle der Kalziumanreicherung im Zellkern beschreiben. Sie gilt als Auslöser für die Produktion von „Gedächtnisproteinen“.
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