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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Gießen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Infektionskrankheiten, Malaria, Redoxnetzwerke, Enzymsysteme, oxidativer Stress, antioxidative Schutzmechanismen, rationales Drug-Design
Katja Becker ist Medizinerin, Molekularbiologin und Biochemikerin. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Entwicklung neuer Medikamente gegen Malaria. Grundlage dafür sind ihre Charakterisierungen von zellulären Redoxnetzwerken (Reduktions-Oxidations-Reaktion). Sie erforscht außerdem die Rolle von oxidativem Stress und antioxidativen Schutzmechanismen in der Entstehung von Krankheiten.
Tropische Malaria bedroht fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Eine Herausforderung für die Medizin sind die zunehmenden Resistenzen des Erregers Plasmodium falciparum gegen bestehende Medikamente. Katja Becker sucht in den zellulären Netzwerken nach neuen Angriffspunkten für Medikamente. Sie konzentriert sich dabei auf Redox-Reaktionen, die die Grundlage für Energiespeicherung und Energieumwandlung im Körper bilden. Hierbei gibt ein Stoff Elektronen ab (Oxidation), ein anderer nimmt sie auf (Reduktion). Ihre wichtigsten Arbeiten charakterisieren die Redoxnetzwerke des Menschen, der Taufliege Drosophila melanogaster sowie des Malariaparasiten Plasmodium falciparum.
Der Malariaerreger Plasmodium falciparum ist besonders anfällig für die toxische Wirkung von oxidativem und nitrosativem Stress. Die menschlichen Zellen haben aber eine Reihe von Antioxidationssystemen entwickelt, mit denen sie auf toxische Substanzen reagieren und sich schützen. Eine besondere Rolle in der „Verteidigungslinie“ der Zelle gegen oxidativen Stress spielen die Enzymsysteme Thioredoxinreduktase (TrxR) und Glutathionreduktase (GR). Diese Enzyme gelten als vielversprechende Zielmoleküle für die Medikamentenentwicklung. Katja Becker konnte diese molekularen Systeme aufklären und hat ihre Bedeutung für die Therapie erkannt. Sie hofft, durch diesen Ansatz des rationalen Drug-Designs antiinfektive Substanzen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, wie beispielsweise der tropischen Malaria, entwickeln zu können.
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