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Mitglied des Präsidiums
Wahljahr: | 2010 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Graz |
Land: | Österreich |
Forschungsschwerpunkte: Weltraumplasmaphysik, Planetare Magnetosphären
Der Geophysiker und Weltraumforscher Wolfgang Baumjohann war an zahlreichen Experimenten bei neun internationalen Weltraum-Missionen beteiligt. Er entwickelt mit seinem Team Geräte, die auf solchen Missionen zum Einsatz kommen und analysiert die damit gesammelten Daten.
Besonders bekannt wurde seine Arbeit während der „Rosetta“-Mission 2014. Es war das erste Mal in der Geschichte der Raumfahrt, dass eine Sonde auf einem Kometen landete, auf Tschurjumow-Gerassimenko. Im Rahmen dieses Projektes erfuhr Wolfgang Baumjohann besondere Anerkennung für seine Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an eine breite Öffentlichkeit. Er selbst bezeichnet die Kommunikation von Forschungsergebnissen als „eine der zentralen Aufgaben der Wissenschaft“.
Zunächst hatte sich Wolfgang Baumjohann wissenschaftlich mit Erdbeben beschäftigt. Als er in Skandinavien die Ionosphäre untersuchte, verlegte er seinen Schwerpunkt auf die Physik der Natur. In diesem Rahmen untersuchte er unter anderem die Auswirkung von ionisierten Gasen auf das Wetter im Weltraum. Die dort möglichen heftigen Stürme können Satelliten und Raumsonden in technische Schwierigkeiten bringen.
An dem von Wolfgang Baumjohann bis 2021 geleiteten Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden Geräte für Weltraummissionen entwickelt, insbesondere Magnetometer und Instrumentenrechner. Wolfgang Baumjohann analysiert und interpretiert die bei solchen Missionen anfallenden Messdaten. Allein für die „Rosetta“-Mission entwickelte er mit seinem Team fünf der dort insgesamt verwendeten 21 Messinstrumente mit. Diese messen Oberfläche und Beschaffenheit des Kometen. Das auf der Mission eingesetzte Raster-Kraft-Mikroskop „MIDAS“ stammte sogar federführend aus Graz. Das Gerät untersuchte winzige Staubteilchen des Kometen.
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