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Nachricht | Montag, 16. September 2013

Jahresversammlung der Leopoldina diskutiert das Selbstbild des Menschen

Jahresversammlung der Leopoldina diskutiert das Selbstbild des Menschen

„Geist – Gehirn – Genom – Gesellschaft. Wie wurde ich zu der Person, die ich bin?“ – dieser Frage gehen Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen bei der Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina vom 20. bis 22. September 2013 in Halle nach. Mehr als 400 Teilnehmer aus aller Welt werden zu den insgesamt rund 20 Vorträgen erwartet. Psychologen, Mediziner, Biologen, Neurowissenschaftler, Sozialwissenschaftler, Philosophen und Historiker werden aus Sicht ihrer Fachdisziplin darstellen, Wie das Individuum aus der Ko-Konstruktion von Geist, Gehirn, Genom und Gesellschaft resultiert. Zur feierlichen Eröffnung spricht am Freitagmittag der Schirmherr der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Bundespräsident Joachim Gauck.

Die Jahresversammlung der Nationalakademie Leopoldina stellt in diesem Jahr eine der ältesten Fragen der Menschheit neu: die Frage nach den Anteilen von „Geist – Gehirn – Genom – Gesellschaft“  an der Persönlichkeitsentwicklung und an den Fähigkeiten eines Menschen. Bei der inhaltichen Ausgestaltung der dreitägigen Veranstaltung führte der Biopsychologe und Leibnizpreisträger Onur Güntürkün (Ruhr-Universität Bochum) die Feder. Im Festvortrag am Freitag wird der Wissenschaftler dem Publikum die Wechselwirkung zwischen Geist und Gehirn näher bringen. Weitere Themen der Vorträge sind die Einflüsse des mütterlichen und väterlichen Genoms auf unser Gehirn, die Wirkung der Umwelt auf unsere Gene, die Fragen nach dem freien Willen, die Computer-Simulation von Gefühlsregungen, Bildung im Lebenslauf und vorgeburtliche Prägungen von Gehirn und Genom und viele mehr.

Ein allgemeinverständlich gehaltener Vortrag richtet sich sich am Freitagabend auch an interessierte Laien. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman (USA) wird über sein Buch „Thinking, Fast and Slow“ sprechen. Darin beschreibt der renommierte Psychologe zwei Systeme des Denkens, die unsere Urteilsfähigkeit bei Entscheidungen beeinflussen: die schnelle Intuition und das etwas langsamere rationale Abwägen.

Anlässlich der Jahresversammlung wird die Leopoldina Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit acht Preisen und Medaillen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auszeichnen. Die Cothenius-Medaillen, die Carus-Medaillen, die Schleiden-Medaille, die Mendel-Medaille, der Leopoldina-Preis für Junge Wissenschaftler, der Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte, der Thieme-Preis und die Verdienst-Medaille der Leopoldina werden traditionell alle zwei Jahre bei der Jahresversammlung verliehen. Zudem ernennt die Nationalakademie Ehrenförderer.

Gäste der Jahresversammlung sind auf Einladung der Leopoldina und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) rund 100 begabte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland. Sie verfolgen die wissenschaftlichen Vorträge der Jahresversammlung und kommen mit hochkarätigen Forschern ins Gespräch.