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Victoria

Warum wir Artenvielfalt brauchen

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Schmetterlinge, Vögel, Bienen, Fische, Pflanzen - die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten hat in den letzten Jahren weltweit dramatisch abgenommen. In den nächsten Jahrzehnten droht weltweit der weitere Verlust von bis zu einer Million Arten - warnt der Weltbiodiversitätsrats (IPBES) in seinem „Globalen Zustandsbericht zur Biodiversität“ vom Mai 2019. Der Rückgang führt zum Verlust von Gütern, Leistungen und Werten für den Menschen - er bedroht unser gesamtes Ökosystem.

Heute leben 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde als noch 1970, in Deutschland sind zwischen 1998 und 2009 die typischen Vogelarten der Agrarlandschaft um mehr als 36 Prozent zurückgegangen. In den nächsten Jahrzehnten droht weltweit der weitere Verlust von bis zu einer Million Arten – warnt der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) in seinem „Globalen Zustandsbericht zur Biodiversität“ vom Mai 2019. Der Rückgang führt zum Verlust von Gütern, Leistungen und Werten für den Menschen – er bedroht unser gesamtes Ökosystem.

Was ist Biodiversität und warum brauchen wir sie?

Als Biodiversität bezeichnen die Vereinten Nationen die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Diese biologische Vielfalt ist jedoch bedroht. In Deutschland gelten knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet. Die Menge an Fluginsekten ist in den letzten dreißig Jahren um mindestens 75 Prozent zurückgegangen und gut zweihundert Blütenpflanzenarten stehen in Deutschland auf der „Roten Liste“ für gefährdete Pflanzen.

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Prof. Dr. Thomas Borsch über gefährdete Pflanzenarten

Botaniker

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In Deutschland gibt es – anders als in anderen europäischen Ländern – aber kein offizielles und landesweit einheitliches Monitoring der biologischen Vielfalt. Die Arbeitsgruppe „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ hat sich aus verschiedenen Quellen ein möglichst umfassendes Bild des Artenrückgangs gemacht. Danach lässt sich in Deutschland ein starker Rückgang selbst in Naturschutzgebieten belegen. Die Ursachen liegen in einem Zusammenspiel vieler Faktoren, wie artenarme Ackerbaukulturen, Pflanzenschutzmittel, Monokulturen. Das Hauptproblem ist insgesamt eine geänderte Landnutzung, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zerstört. Und damit auch unsere Lebensgrundlage.

Die Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage

Tiere und Pflanzen haben wichtige Funktionen im Ökosystem Erde. Ohne sie könnten wir auf unserem Planeten nicht existieren. Die Biodiversität liefert Nahrung, stellt Wirkstoffe für Arzneien bereit, dient der Erholung und spielt eine wichtige Rolle in der Klimaregulation. Artenreiche Wälder und Wiesen können mehr Kohlenstoff aufnehmen und so der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid entziehen. Unterschiedliche Arten besetzen außerdem unterschiedliche Nischen im Ökosystem. Fehlen Arten, werden Ökokreisläufe gestört. Wenn zum Beispiel Insektenarten aussterben, wirkt sich das auf Vögel aus, die sich von diesen Insekten ernähren, aber auch auf die Bestäubung von Pflanzen und damit auf die Ernte. Der Rückgang der Biodiversität ist also auch eine Bedrohung für den Menschen.

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Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese über die Biodiversität in Ökosystemen

Biologin

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Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein über Artenvielfalt und Bestäubung

Landschaftökologin

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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben versucht diese „Dienstleistungen“ der Insekten auszurechnen und kommen zu dem Ergebnis: Insekten bestäuben weltweit drei Viertel aller Nutzpflanzen und erbringen damit eine Leistung im Wert von 500 Milliarden Dollar im Jahr. Die Natur dient uns Menschen auch zur Erholung. Der Weltbiodiversitätsrat hebt in seinem Zustandsbericht vom Mai 2019 auch die Leistung der Natur für das menschliche Wohlbefinden heraus. Eine vielfältige Natur verbessere die psychische und physische Gesundheit, auch durch die Bereitstellung von vielfältigen, abwechslungsreichen Nahrungsmitteln.

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Prof. Dr. Josef Settele über Biodiversität und Gesundheit

Agrarbiologe

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Veröffentlicht: Oktober 2020

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