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Wissenschaftshistorische Seminare

Scheitern in den Wissenschaften. Wissenschaftsphilosophische und wissenschaftshistorische Perspektiven

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Foto: Auguste Rodin creator QS:P170, Q30755 Dosseman, Auguste Rodin - The thinker - 1881-83 8924, Zuschnitt von Leopoldina, CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode)

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Dr. Michael Jungert (Erlangen-Nürnberg)

Datum: Dienstag, 9. April 2024
Uhrzeit: 18:00
Ort: Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale) und Online

Das Scheitern ist in den Wissenschaften allgegenwärtig und in unterschiedlichen Formen auch ein wichtiger Bestandteil des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses. Als spezifischer Forschungsgegenstand wurde es bisher allerdings kaum gesehen. Der Vortrag zielt darauf, die bestehenden Forschungslücken aufzuzeigen und einige der vielfältigen Implikationen einer interdisziplinären Erforschung des Scheiterns für die Theorie und Praxis der Wissenschaften zu skizzieren.

Im ersten Schritt werfen wir einen vergleichenden Blick darauf, wie unterschiedlich das Thema Scheitern in den Wissenschaften auf der einen und in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Kultur, Kunst und Wirtschaft auf der anderen Seite behandelt wird. Daran anschließend wenden wir uns im zweiten Schritt der Wissenschaftsgeschichte zu und fragen, wie sich das Verständnis von und der Umgang mit Fehlern, Irrtümern und Scheitern zwischen dem 17. Jahrhundert und heute verändert haben. Im dritten Schritt folgt ein wissenschaftsphilosophischer Vorschlag für eine mögliche Systematik des Scheiterns in den Wissenschaften, der im vierten Schritt anhand von Beispielen aus der Wissenschafts- und Medizingeschichte illustriert wird. Auf der Basis dieser wissenschaftshistorischen und -philosophischen Analysen wird im abschließenden fünften Schritt schließlich nach den möglichen Auswirkungen eines veränderten Umgangs mit dem Scheitern für die Praxis und Kommunikation der Wissenschaften gefragt und gezeigt, welche positiven Folgen ein anderer, offensiverer Umgang mit dem Scheitern etwa für die Weiterentwicklung einer Fehlerkultur oder für die Vermittlung eines realistischen Bildes von Wissenschaft nach außen haben kann.

Dr. Michael Jungert ist promovierter Philosoph und leitet seit 2015 das FAU Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion (ZIWIS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsreflexion, der Philosophie des Geistes und der Psychologie sowie in der Angewandten Ethik und Metaethik.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Livestream

Die Veranstaltung wird online übertragen:

https://leopoldina-org.zoom.us/j/95448644487

Es gelten die Datenschutzrichtlinien des Anbieters.

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter der Abteilung Zentrum für Wissenschaftsforschung
E-Mail: lzfw@leopoldina.org