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Arbeitsgruppe

Digitalisierung und Demokratie (Abgeschlossen)

Demokratie ist fundamental für freiheitlich orientierte Gesellschaften. Um Bestand zu haben, muss sich Demokratie mit einer sich ständig wandelnden Gesellschaft weiterentwickeln. Die Digitalisierung spielt im gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel, aber auch für die Herausforderungen der Demokratie, eine große Rolle.

Digitale Technologien erweitern die Möglichkeiten gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Organisation in vielfacher Weise. Dies macht sich gegenwärtig als ein Strukturwandel der Öffentlichkeit bemerkbar, aber auch als Wandel demokratischer Prozesse und politischer Kommunikationsformen. In Politik und Öffentlichkeit wird dieser Wandel mit Sorge betrachtet. Befürchtet wird, dass der Einsatz digitaler Medien zur Beeinflussung der politischen Meinungsbildung wie auch zur Manipulation von Wahlen führt. Auch die Macht transnationaler sozialer Netzwerke und Plattformen ist Gegenstand der Diskussion. Einerseits haben Plattformen entscheidend zur Senkung von Partizipationshürden beigetragen und neue Möglichkeiten der öffentlichen Kommunikation geschaffen. Andererseits führt das Geschäftsmodell der Plattformen zu einer weitreichenden Überwachung und algorithmischen Kuratierung des gesellschaftlichen Lebens. Obwohl die Selektionsmechanismen der Algorithmen einen großen Einfluss auf die öffentlichen Informationsströme ausüben, ist ihre Arbeitsweise intransparent.

Angesichts der großen Bedeutung, die digitalen Medien für die Demokratie zugeschrieben wird, befasst sich die Arbeitsgruppe mit einzelnen Aspekten dieser Beziehung. Das Ziel besteht darin, den gegenwärtigen Wandel im Hinblick auf neue Möglichkeiten zur Stärkung und Erweiterung politischer Selbstbestimmung zu betrachten, aber auch die vorhandenen Risiken in den Blick zu nehmen, um daraus Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft abzuleiten. Die Arbeitsgruppe wird sich insbesondere auf Fragestellungen im Bereich der Öffentlichkeit konzentrieren, weil gegenwärtig hier die stärksten Änderungspotentiale vermutet werden.

Beteiligte Institutionen

  • Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Federführung)
  • Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
  • Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech

Sprecherin und Sprecher der Arbeitsgruppe

  • Prof. Dr. Johannes Buchmann ML, CDC - Theoretische Informatik - Kryptographie und Computeralgebra, Technische Universität Darmstadt
  • Prof. Dr. Judith Simon, Fachbereich Informatik, Universität Hamburg

 Mitglieder der Arbeitsgruppe

  • Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Fachgebiet Datenverarbeitung in der Konstruktion, Technische Universität Darmstadt
  • Prof. Dr. Elisabeth André ML, Institut für Informatik, Universität Augsburg
  • Prof. Dr. Matthias Bäcker, Öffentliches Recht und Informationsrecht, Datenschutzrecht, Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • Prof. Dr. Andreas Breiter, Lab Informationsmanagement und Medientechnologie, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI), Universität Bremen
  • Ass.-Prof. Dr. Tobias Dienlin, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien
  • Prof. Dr. Thorsten Faas, Otto-Suhr Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
  • Prof. Dr. Dirk Helbing ML, Computational Social Science, ETH Zürich, Schweiz (Mitglied bis November 2020)
  • Prof. Dr. Andreas Hepp, Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung, Universität Bremen
  • Prof. Dr. Ralph Hertwig ML, Forschungsbereich für Adaptive Rationalität, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
  • Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Forschungsgruppe Politik der Digitalisierung, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
  • Prof. Dr. Lisa Herzog, Centre for Philosophy, Politics and Economics, Universität Groningen, Niederlande
  • Prof. Dr. Frauke Kreuter, Lehrstuhl für Statistik und sozialwissenschaftliche Methodenlehre, Universität Mannheim
  • Prof. Dr. Jörn Lamla, Fachgebiet Soziologische Theorie, Universität Kassel
  • Prof. Dr. Thomas Lengauer ML, Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken
  • Prof. Dr. Martina Löw, Institut für Soziologie, Technische Universität Berlin
  • Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Freie Universität Berlin
  • Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht, Verwaltungswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Michael Zürn, Abteilung Global Governance, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung


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