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Nachricht | Mittwoch, 1. Juni 2022

Medizin im Nationalsozialismus: Leopoldina beleuchtet Lebensgeschichten

Medizin im Nationalsozialismus: Leopoldina beleuchtet Lebensgeschichten

Forschungsarbeiten über deutsche Medizin im Nationalsozialismus gab es in der ersten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kaum. Seit den 1980er Jahren hat sich das geändert, doch noch immer sind ganze Bereiche wenig untersucht. Beispielsweise wurden bislang die Lebensgeschichten der Opfer kaum thematisiert. Auch die Frage, wie die medizinische Erziehung und Forschung der NS-Zeit in den beiden deutschen Staaten nachwirkten, ist noch weitgehend unbeantwortet. Die diesjährige Frühjahrstagung zur Wissenschaftsforschung am Montag, 13. Juni und Dienstag, 14. Juni in Halle (Saale) unternimmt eine Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung.

Die Tagung bildet den Abschluss einer Forschungskooperation mit Leopoldina-Mitglied Paul Weindling von der Oxford Brookes University, Oxford/UK. Der britische Medizinhistoriker hat in den vergangenen fünf Jahren mithilfe von Fördermitteln des Anneliese Maier-Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung eine Datenbank für die Opfer der medizinischen und psychiatrischen Forschung in der Zeit des Nationalsozialismus aufgebaut. In den Vorträgen wird es unter anderem um Erkenntnisse im Zusammenhang mit Emigration sowie um Medizin in Konzentrationslagern, NS-Opfer als medizinische Forschungsobjekte und Rassenforschung gehen. Die wissenschaftliche Leitung haben neben Paul Weindling die Leopoldina-Mitglieder Heiner Fangerau (Düsseldorf) und Alfons Labisch (Düsseldorf).